Porträt

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Das NFP 72 erforscht neue Lösungsansätze, um die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu bremsen und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.

Weltweit werden immer mehr Erreger resistent gegen die heute bekannten Antibiotika. Weil diese ihre Wirksamkeit verlieren, wandeln sich einst leicht behandelbare Infektionen zu tödlichen Krankheiten. Das Nationale Forschungsprogramm "Antimikrobielle Resistenz" (NFP 72) sucht nach Lösungen, um dieser Entwicklung entgegenzutreten.

Im NFP 72 arbeiten Humanmediziner, Veterinärinnen, Biologen sowie Umweltwissenschaftlerinnen fächerübergreifend zusammen. Dieser One-Health-Ansatz ist zentral, denn bei Antibiotikaresistenzen hängt die Gesundheit des Menschen sehr eng mit der Gesundheit von Nutztieren zusammen, ebenso wie mit der Umwelt, wo Resistenzen etwa in Abwässern verschleppt werden.

Die Hauptziele des NFP 72 sind:

  • Neues Wissen zu Entstehung und Verbreitung von Resistenzen gewinnen, um diese Prozesse zu durchbrechen.
  • Neue antimikrobielle Wirkstoffe und schnellere Diagnosetests entwickeln, um die Behandlung von Mensch und Tier zu verbessern.
  • Massnahmen erarbeiten, die Ärztinnen, Tierärzten und Landwirten helfen, Antibiotika gezielter einzusetzen.

Der Bundesrat hat am 24. Juni 2015 den Schweizerischen Nationalfonds mit der Durchführung des NFP 72 beauftragt. Das Programm verfügt über einen Finanzrahmen von CHF 20 Millionen. Die Forschungsprojekte werden schweizweit an mehreren Universitäten und Hochschulen durchgeführt und bis 2021 abgeschlossen.