NFP 72 – Schrittweise zu einem umfassenden Portfolio

Während in diesem Jahr bereits 25 Projekte des NFP 72 angelaufen sind, werden mit einer zweiten Ausschreibung Forschungslücken geschlossen. Damit wird das NFP 72 ab Anfang 2018 weitgehend komplett sein.

​Das Nationale Forschungsprogramm "Antimikrobielle Resistenz" (NFP 72) startete vor einem Jahr mit 25 Projekten. Gleichzeitig führte das NFP eine zweite Ausschreibung durch und beteiligte sich zudem an einer weiteren Ausschreibung der internationalen Forschungsplattform Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance (JPIAMR).

Grosse Bandbreite nach der ersten Ausschreibung

Das NFP 72 hat im September 2015 die erste Ausschreibung veröffentlicht. Diese war breit gefasst und suchte Projekte zu unterschiedlichen Forschungsaspekten in drei Modulen: 1. Wie Resistenzen entstehen und sich verbreiten 2. Neue Wirkstoffe und schnellere Diagnostik und, 3. Optimierter Einsatz von Antibiotika.

Die drei Module spiegeln die wichtigsten Linien, die nationale und internationale Programme zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen verfolgen: Die genaue Überwachung der Dynamik der Resistenzsituation über die Bereiche Mensch, Tier und Umwelt hinweg (One-Health Surveillance), neue Möglichkeiten zur Erkennung und Bekämpfung vor allem multiresistenter Erreger sowie einen sorgsameren Einsatz bestehender Wirkstoffe, wie er etwa durch Stewardship-Programme angestrebt wird.

Mit 21 laufenden Projekten verfügt das NFP 72 in all diesen Bereichen über starke Kompetenzen. Ergänzt werden diese, indem das NFP Schweizer Beteiligungen an der internationalen Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance (JPIAMR) unterstützt. Von Beginn weg wurden vier Projekte ins NFP 72 eingegliedert, deren Ausrichtung weitgehend dem ersten Modul zuzuordnen ist.

Die zweite Ausschreibung schliesst gezielt Lücken

Trotz der erfolgreichen ersten Ausschreibung verblieben noch Forschungslücken. Um diese zu schliessen, lancierte die Leitungsgruppe des NFP 72 anfangs 2017 eine zweite Ausschreibung mit klar eingegrenzten Themen: In Modul 1 wurden mehr Projekte mit einem klaren One Health-Ansatz gesucht, die mindestens zwei der drei Bereiche Humanmedizin, Veterinärmedizin und Umwelt abdecken; in Modul 2 Projekte, die neue diagnostische Methoden entwickeln; und Modul 3 soll durch weitere Interventionsstudien verstärkt werden. Gleichzeitig beteiligte sich das NFP an der fünften JPIAMR-Ausschreibung, die ebenfalls auf Interventionsstudien für einen gezielteren Antibiotikagebrauch fokussierte.

Aus der JPIAMR-Ausschreibung sind fünf Projekte mit Schweizer Beteiligung hervorgegangen, die am 15. November bekannt gegeben wurden (siehe News JPIAMR-Projekte). Die Auswahl der zweiten NFP-Ausschreibung ist ebenfalls abgeschlossen. Nach Genehmigung durch den Forschungsrat des SNF wird sie auf Ende Jahr veröffentlicht. Die letzten Projekte werden dann Ende 2018 hinzukommen, mit Schweizer Beteiligungen an der sechsten JPIAMR-Ausschreibung (siehe News 6. JPIAMR-Ausschreibung).

  • Weitere fünf JPIAMR-Projekte im NFP 72
  • JPIAMR sucht Forschungsprojekte für neue Wirkstoffe und Therapien